Das Frauenprojekt „Engel für Afrika“, ein Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekt, ist im Großraum Mombasa das einzige Frauenprojekt, das dieser lebenslangen Armut der Frauen, Kinder und Familien entgegenwirkt.
Vorgeschichte
Es gibt viel Leid und Armut
Wir leben einen Teil des Jahres in Kenia, am Indischen Ozean, in einem afrikanischen Dorf. Anders als wir jedoch lebt die Mehrheit unserer Nachbarschaft unterhalb der Armutsgrenze. Was das bedeutet, wie Armut das Leben der Menschen bestimmt, erlebe ich bei meinen Gesprächen und bei meiner Arbeit mit den Frauen täglich.
Viele der jungen Mütter in meiner Nachbarschaft sind allein erziehend, ohne Schulausbildung, und so der extremen Armut, in der sie leben, hoffnungslos ausgeliefert. Sie sind alleine verantwortlich ihre Kinder aufzuziehen und zu versorgen. Die Hilferufe der Frauen und Mütter, die mich auch nach 15 Jahren Leben in Tiwi erreichen, sind die gleichen wie vor 15 Jahren. Etliche Frauen sind Witwen geworden und müssen – wie es die Tradition erfordert – mit ihren Kindern zu den Eltern zurückkehren. Andere Frauen werden vom Vater ihrer Kinder verlassen. Auch hier erfordert die Tradition dass sie mit ihren Kindern aufs elterliche Gehöft zurückkehrt. Diese Situation fordert ihre Eltern, ihre Geschwister, die alle in Armut leben. Die rückkehrende Frau ist geduldet, doch auf wirkliche Unterstützung kann sie nicht rechnen, nicht durch den Vater der Kinder noch durch soziale Wohlfahrt.
Wie alles begann
Projektbeginn
Begonnen hat diese Hilfsmaßnahme im Sommer 2001 als Privatinitiative. Eine junge Frau bat um Hilfe für ihren sechsjährigen Sohn, der in Nairobi operiert werden mußte. Sie wollte sich das Geld dazu erarbeiten. Ich dachte an Weihnachten, an unseren Christbaumschmuck, an Engelchen hierfür. Gemeinsam mit ihr erarbeitete ich das erste Engelchen. Es wurde ein afrikanisches Engelchen.
Wie es weiterging …
Es waren arbeitsreiche Monate
Unsere Kinder, unsere Freunde brachten die Engel auf den Weg nach Deutschland. Wir suchten fünf alleinerziehende Frauen in der Nachbarschaft und Mama Salim und ich arbeiteten sie ein.
Es waren arbeitsreiche Monate und häufig war es für uns alle unsäglich schwer. Die Frauen hatten kaum Schulbildung, waren nie vorher in einem Arbeitsprozeß gewesen und hatten keine Vorstellung von Arbeit. Doch sie wollten arbeiten, wollten die einzige Chance für sie zu einem besseren Leben nutzen.
Was daraus wurde …
Diese Arbeit ernährt die Mütter, es ernährt ihre Kinder, es verändert!
Heute arbeiten 75 Frauen und viele andere bitten, angenommen zu werden. Alle Frauen arbeiten täglich in unseren angemieteten Räumen. Sie bekommen täglich Mittagessen.
Das Projekt hat in den Jahren seines Bestehens Leben und Selbstbewußtsein der Frauen verändert. Es hat ihnen in der hoffnungslosen Situation Perspektiven für sich und ihre Kinder aufgezeigt.
Blick in die Zukunft
Gestaltung von handgeschöpften Weihnachtskarten
Eine weitere Gruppe Frauen erarbeitet sich den Lohn durch die Gestaltung von handgeschöpften Weihnachtskarten.
Unsere Vorarbeiterinnen haben Listen angelegt mit den Namen von jungen Müttern, die dringend mitarbeiten wollen. Wir wünschen uns, viele Engelchen verkaufen zu können, damit wir die Warteliste verkürzen können und weiteren jungen Müttern dabei helfen, mit ihren Kindern ein gesichertes Leben zu leben.
Der Erlös eines Engelchen bewirkt mehr …
Erlös der Engel für weitere Hilfsmaßnahme des Asante e.V
Nach Bezahlung des Lohnes der Häklerinnen und Abzug aller weiteren Kosten (Material und Logistik), fließt der Erlös der Engel in eine weitere Hilfsmaßnahme des Asante e.V.:
Dieser Erlös ist das Fundament für den täglichen dringend benötigten nahrhaften und vitaminreichen Mittagstisch unserer etwa 500 Schüler und Schülerinnen an der Redeemed Tiwi Academy und der Waisenkinderschule Kristina Academy. Dazu bekommen unsere Kleinen – die Kindergartenkinder – zusätzlich morgens ein Frühstück. Wir bieten darüber hinaus an 4 weiteren Schulen Frühstück an.
Wie nötig tägliches Mittagessen ist, sehen wir an unseren Kindern. Unsere Schulspeisung hat das Aussehen der Schüler und Schülerinnen verändert und auch ihr Lernverhalten in der Ganztagsschule.
Ihre Christine Rottland